Weniger erzwingen. Mehr bewegen.
Nicht weil ich keine Ziele habe. Sondern weil ich ihnen heute nicht hinterherrenne.
Ich lasse mich treiben – nicht im Biergarten, sondern im Fluss der Welt.
Es gibt Tage, da bringt Planen wenig. Da zeigt der Tag selbst, was dran ist. Ein Gespräch, das tiefer geht. Eine Idee, die nach vorne drängt. Ein Problem, das sich plötzlich selbst löst – wenn man es lässt. Wer sich treiben lässt, ist nicht faul. Er ist verfügbar. Offen für das, was sich zeigt. Nicht getrieben, sondern in Bewegung – ohne zu klammern.
Im Business klingt das gefährlich. Zu wenig Kontrolle, zu wenig Output. Doch wer immer nur nach Plan handelt, übersieht oft das Entscheidende: das Ungeplante. Das, was nicht in KPIs passt – aber Wirkung entfaltet.
Ein guter Tag entsteht nicht immer durch Struktur. Manchmal entsteht er durch Präsenz.
Also, Chef – heute lass ich mich treiben.
Vielleicht erreiche ich weniger. Vielleicht mehr.
Aber garantiert: Sie finden mich da, wo ich sein soll.
Stell dir einen Seiltänzer vor – hoch oben, mit nichts als einem dünnen Draht unter den Füßen. Würde er einfach still stehen bleiben, sähe das vielleicht stabil aus. Doch er würde fallen. Denn das Seil bewegt sich, der Wind verändert sich – und er muss sich mitbewegen, wenn er oben bleiben will.
Balance ist kein Zustand, den man einmal erreicht. Sie will ständig neu austariert werden.
Im Business ist es genauso. Märkte verändern sich. Teams wachsen oder schrumpfen. Kundenbedürfnisse wandeln sich. Wer sich nur auf feste Strukturen verlässt, verliert schnell den Anschluss – oder die innere Balance.
Gefragt ist ein bewegliches Gleichgewicht: bewusstes Anpassen mit klarem Fokus und innerer Stabilität.
Situation:
Ein Team wird immer starrer, weniger kreativ. Die Führungskraft meint es gut – klare Prozesse, enge Führung. Aber niemand bringt mehr Ideen ein. Die Stimmung kippt.
Was hilft:
Kontrolle loslassen. Vertrauen geben. Verantwortung teilen.
Praxistipps:
Situation:
Die gewohnte Strategie hat lange getragen – jetzt zieht die Konkurrenz vorbei. Agiler, schneller, mutiger.
Was hilft:
Kurskorrektur mit klarem innerem Kompass. Offenheit außen, Stabilität innen.
Praxistipps:
Situation:
Am Anfang war alles leicht, kreativ, frei. Jetzt – Prozesse, Strukturen, Meetings. Gut gemeint, aber lähmend.
Was hilft:
Zurück zum Wesentlichen. Flexibilität nicht als Methode, sondern als Haltung.
Praxistipps:
Bewegliches Gleichgewicht ist keine Technik – es ist eine Haltung. Wer meint, einfach stillhalten zu können, wird irgendwann vom Seil geweht. Wirkliche Stabilität entsteht dort, wo Klarheit und Anpassung kein Widerspruch sind. Nicht trotz der Bewegung – sondern genau durch sie.